Advent, Advent, ...

Wed, 27 Nov 2024 13:28:16 +0000 von Juliane Borth

In diesem Jahr sehne ich die Adventszeit eigentlich schon seit Mitte Oktober herbei. Ich kann richtig gut verstehen, dass viele Leute es sich schon mit dem Beginn des Monats November drin und draußen schön machen wollen und die Kürbisse an den Haustüren direkt von Lichterketten abgelöst werden könnten. Zwei Mal schon habe ich meinen Mann gefragt, wann wir die Kisten mit dem Weihnachtsschmuck vom Dachboden holen wollen. Er sagte, ich soll mich noch in Geduld üben – was nun wirklich nicht zu meinen Stärken gehört. Der November erscheint mir in diesem Jahr besonders grau und trist und nebelig. „Ich könnte wirklich auch mal wieder einen Strahl Sonne vertragen!“, habe ich letztens zu meiner Freundin gesagt. Denn in meiner Erinnerung hat die Sonne zuletzt im Oktober überhaupt mal geschienen. 
Und dann habe ich mir gedacht: „Wahrscheinlich muss es so sein.“ Denn je dunkler die Dunkelheit ist, je trister und grauer wir diesen November empfinden – umso heller werden die Kerzen und Lichter im Advent dann strahlen. Und seit dieser Erkenntnis fällt mir das Warten und Aushalten viel leichter. Denn es hat sich durch meinen Blick darauf ganz verändert. Ich genieße nun fast schon die ernsten Feiertage am Ende des Kirchenjahres und die dunklen Fenster in den Häusern, weil ich weiß, dass schon ganz bald die Klänge von „Tochter Zion“ im Gottesdienst mich wieder erfreuen werden und, dass die kleinen und großen Lichter in den Vorgärten und hinter den Fenstern zwar keine echte Wärme ausstrahlen, mir aber mitten ins Herz scheinen werden. Das kleinste Licht, was in der Dunkelheit entzündet wird, strahlt umso heller. 
 
Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf
 
So schreibt es der Prophet Jesaja und so sind wir Jahr für Jahr wieder auf dem Weg aus der Dunkelheit hin zum Licht. Für manche vielleicht langweilig, dass immer das gleiche erzählt wird und passiert. Für mich die schönste Botschaft, die ich Jahr um Jahr immer wieder gerne höre und mich daran erfreue. 
Quelle: J. Ristau
Kerzenleuchter in der Kirche Deensen
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